Tipps zur Finanzierung des Studentenlebens: BAföG, Nebenjob, Selbständigkeit

Ein deutsche Hochschulstudium ist trotz des Wegfalls von Studiengebühren kein kostenloses Vorhaben.

Ein deutsche Hochschulstudium ist trotz des Wegfalls von Studiengebühren kein kostenloses Vorhaben.

Immer mehr junge Menschen drängen an die deutschen Universitäten. Doch längst nicht alle können sich dabei auf die finanzielle Unterstützung der Familie verlassen. Dennoch muss Geldmangel kein Grund sein, auf das ersehnte Studium zu verzichten.

Diese Finanzierungsmöglichkeiten gibt es

Einer Studie zufolge erhalten 61 % der Studenten Geld von den Eltern. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass mit 39 % fast die Hälfte der Studenten nicht auf elterliche Unterstützung zählen kann. Immerhin 29 % und damit fast jeder dritte Student erhält BAföG, d.h. eine staatliche Finanzhilfe nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz. Ursprünglich wurde das BAföG eingeführ,t um Jugendlichen aus finanzschwachen Haushalten ein Studium zu ermöglichen. Allerdings wird das BAföG auf komplizierte Weise berechnet und orientiert sich vor allem am Einkommen der Eltern. Häufig fallen junge Menschen durch das Raster, weil ihre Eltern auf dem Papier so viel verdienen, dass sie keinen Anspruch auf BAföG haben, zugleich aber kein Geld von ihren Eltern bekommen, weil diese verschuldet sind bzw. einen hohen Eigenbedarf haben. Oder sie verdienen so viel, dass das zusätzlich gezahlte BAföG nicht ausreicht.

Hilfe kann dann ein privates Darlehen bieten, das zum Beispiel unter smava.de/privatkredit beantragt werden kann. Der Kredit bietet ein sicheres finanzielles Polster, um die Mietausgaben und andere Alltagskosten zu bestreiten und die niedrigen monatlichen Rückzahlungen können aus einem Nebenjob bestritten werden. Zwar fürchten sich viele junge Menschen vor Schulden im Studium, doch letztendlich ist z. B. BAföG auch nichts anderes als ein Darlehen, das später teilweise zurückgezahlt werden muss. Es ist daher sinnvoll, einen Kredit als Investition in die eigene Zukunft zu betrachten.

Vielfältige Jobmöglichkeiten für Studenten

Mehr als die Hälfte aller Studenten (56 %) verdient sich mit einem Job etwas dazu. Das Angebot ist heute ausgesprochen vielfältig. Viele setzen auf klassische Studentenjobs wie Kellnern oder Nachhilfe geben. Andere machen sich die bereits erworbenen Fähigkeiten zunutze und bauen z. B. gegen Bezahlung Websites für Unternehmen, arbeiten als Grafikdesigner oder in Büros. Im Idealfall finden Studenten bezahlte Praktika, mit denen sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie sammeln Praxiserfahrung für den späteren Beruf und verdienen sich den Lebensunterhalt.

Apple bietet spezielle Studentenrabatte für viele seiner Produkte.

Apple bietet spezielle Studentenrabatte für viele seiner Produkte.

Viele Unternehmen bieten auch Sonderrabatte für junge Leute oder Studenten. Der Computerhersteller Apple bietet einen speziellen Studentenrabatt für seine Geräte.

Damit die eigenen Finanzen – ganz gleich ob BAföG, Einkünfte vom Job oder der aufgenommene Kredit – möglichst lange reichen, sollten Studenten natürlich auch die Ausgaben unter Kontrolle halten. Dazu gehören z. B. günstige Tarife und Rabatte für Studenten im Nahverkehr, in Kino und Theatern oder in Buchhandlungen und Cafés. Bei unverzichtbaren Ausgaben wie Internet oder Mobilfunk kann es sich ebenfalls lohnen, die Anbieter nach speziellen Studententarifen zu fragen. Und letztendlich muss es auch nicht immer das neueste Smartphone oder die neueste angesagte Jeansmarke sein.

Studentische Selbstständigkeit als mögliche Option

Social Media und die neuen Medien bieten Studierenden vielfältige Ausweichmöglichkeiten zu klassischen Nebenjobs. Denn was hat die Kasse beim Discounter oder der Kundenberater in der Modeboutique mit dem späteren Arbeitsalltag eines BWL-Studenten oder einer Jura-Studentin zu tun? Hier gibt es 12 gute Gründe sich als Student selbständig zu machen, denn eigentlich ist Freelancing für Student eine tolle Möglichkeit. Verschiedene Erfolgsgeschichten ehemaliger Studenten zeigen, dass Selbständigkeit eine tolle Option sein kann.

Finanziell ist die Selbständigkeit insofern sinnvoll, als dass studentische Unternehmer als Selbständige eine Steuererklärung machen müssen. Semestergebühren sind Weiterbildungskosten, Lehrbücher können Rechercheliteratur sein und das Monatsticket für den ÖPNV, welches für die Uni gebraucht wird, kann auch steuerlich geltend gemacht werden. Dadurch spart der Student indirekt Kosten, weil das später nach dem Studium zunächst die Steuerlast drückt.

Außerdem kann man als Student auch öffentlich gefördert werden. Die Fördermitteldatenbank bei Selbstaendig-in-Mitteldeutschland.de bietet hier einen guten ersten Überblick.

Autor: Christian Allner

Als Schrift-Architekt hilft Christian Allner seit 2011 KMUs aus der Region Mitteldeutschland darin, Social Media besser zu verstehen. Mit verschiedenen Bildungsträgern bietet er zudem Seminare und Workshops für Unternehmen und Interessierte an. Daneben schreibt er u.a. für Selbständig in Mitteldeutschland und podcastet bei #Onlinegeister . Begeisterter Hobbykoch.

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