4. Outplacementberatung: Aufgaben und Nutzen

silhouettes-439150_640Entlassungen sind in der heutigen Zeit keine Seltenheit mehr und langfristige Arbeitsverträge sind selten geworden. Gerade für ältere Arbeitnehmer ist es nicht einfach, wenn sie plötzlich nach vielen Berufsjahren aus einem Unternehmen ausscheiden müssen. Es stellt sich ihnen die Frage, wie es weitergehen soll und ob sich überhaupt noch ein neues Beschäftigungsverhältnis aufgrund des Alters finden lässt. Mit Hilfe einer Outplacement-Beratung bekommt jeder gekündigte Arbeitnehmer die Möglichkeit, schnell einen neuen und angemessenen Job zu finden. Der Berater, welcher auch als Karriere-Coach bezeichnet wird, leistet umfangreiche Hilfe in dieser komplizierten Umbruchsphase und bietet professionelle Unterstützung bei allen anfallenden Schwierigkeiten, welche während der Bewerbungsphase auftreten können, so zum Beispiel bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Somit ist der Karriere-Coach nicht nur ein kompetenter Ansprechpartner, sondern er leistet auch psychologische Hilfe während der Trennungsphase.

Für den Arbeitnehmer ergeben sich beim Outplacement zahlreiche Vorteile, von welchen er nicht nur während der Übergangszeit bis zum neuen Beschäftigungsverhältnis profitiert, sondern auch darüber hinaus.

Nutzen einer Outplacement-Beratung für den Klienten

  • der Klient bekommt vom Karriere-Coach eine kompetente Unterstützung bei der Verarbeitung der Kündigung
  • dank einer intensiven Betreuung wird das Selbstbewusstsein des Klienten deutlich stabilisiert
  • der Klient erhält die nötige Motivation, welche er für die kommende Bewerbungsphase benötigt
    mit Hilfe einer Potenzialanalyse werden die Stärken, Schwächen und Talente des Klienten herausgearbeitet
  • künftige Berufsziele und Wünsche des Klienten werden arbeitet
  • der Klient bekommt Hilfe bei der Erstellung und Optimierung seiner Bewerbungsunterlagen
  • es erfolgt ein spezielles Verhaltenstraining und eine intensive Vorbereitung auf folgende Vorstellungsgespräche (beispielsweise mit Hilfe von Videoanalysen)
  • der Klient profitiert vom Fachwissen des Beraters, aber auch von dessen Kontakten, Datenbanken und Recherchemöglichkeiten
  • bei Bedarf erhält der Klient ein intensives Coaching während der Probezeit in einem neuen Beschäftigungsverhältnis

Berufliche Neuorientierung ermöglichen

Die Hauptaufgabe der Outplacement-Beratung besteht darin, das Risiko zu minimieren, nach einer Entlassung arbeitslos zu werden und zugleich eine berufliche Neuorientierung zu ermöglichen. In der Regel findet das Outplacement schon dann statt, wenn das Unternehmen die bevorstehende Kündigung eines Arbeitnehmers plant. Unter Umständen kann eine solche Karriereberatung auch dazu führen, dass der Mitarbeiter nach der Beratungsphase sogar im Unternehmen verbleibt, beispielsweise durch eine Optimierung der Leistungsbereitschaft. Dieser Fall tritt in der Regel jedoch sehr selten ein, da die Kündigungsgründe nicht zwangsläufig auf den Mitarbeiter persönlich zurückzuführen sind.

Wenn der Klient die Outplacement-Beratung als positiv für sich selbst empfunden hat, dann kann im neuen Arbeitsvertrag unter Umständen auch eine Beratung als Teil einer möglichen Abfindung verankert werden, so dass eine Absicherung erfolgt, falls auch im neuen Unternehmen betriebsbedingte Entlassungen vorgenommen werden müssen.

Nutzen einer Outplacement-Beratung für das Unternehmen

Wenn ein Beschäftigungsverhältnis mit einem oder mehreren Mitarbeitern beendet werden muss, dann sind in der Regel auch die Unternehmen daran interessiert, dass diese Vorgehensweise so optimal wie möglich für alle Beteiligten verläuft. Eine Outplacement-Beratung kann helfen, dass rechtliche Auseinandersetzungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vermieden werden und es auch keine Unruhe bei den verbleibenden Arbeitskräften gibt. Positiv ist weiterhin, dass der entlassene Mitarbeiter mit einem guten Gefühl das Unternehmen verlässt, weil er weiß, dass sein Arbeitgeber eine soziale Verantwortung übernimmt. Somit ist für das Unternehmen das Risiko geringer, dass dieser Arbeitnehmer dem Ruf des Unternehmens schaden könnte.

Vorteile für das Unternehmen im Überblick

  • der Trennungsprozess wird von Anfang an ohne Konflikte zwischen den Vertragsparteien gestaltet
    Imageschäden für das Unternehmen können nahezu ausgeschlossen werden
  • zeit- und kostenintensive Rechtsstreitigkeiten können verhindert werden
  • ein effizienter Einsatz von Geldern wird gewährleistet
  • personelle, aber auch organisatorische Veränderungen können schnell und problemlos realisiert werden
  • es erfolgt kein Produktivitätsverlust
  • verbleibende Mitarbeiter im Unternehmen bleiben motiviert und eine mögliche Unruhe unter den Kollegen wird abgefedert oder ganz verhindert

Outplacement federt Ängste ab

In der heutigen Zeit ist es besonders wichtig, dass sich Firmen, welche direkt im Mittelpunkt der Öffentlichkeit stehen, makellos präsentieren. Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren bereits erkannt, dass immer wenige zuverlässige und kompetente Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, so dass sie sich ihrer sozialen Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber stellen und dies auch nach außen repräsentieren. Aber auch bei den übrigen Beschäftigten können Kündigungen zu einem Leistungsabfall oder einer Demotivation führen. Dies ist vielleicht nicht unbedingt der Fall, wenn lediglich einem einzigen Beschäftigten gekündigt wird, aber wenn zeitgleich eine ganze Abteilung aufgelöst wird oder mehrere Arbeitnehmer das Unternehmen verlassen müssen, dann entstehen ungeahnte Existenzängste. Outplacement hat somit die Aufgabe, solche Ängste gar nicht erst aufkommen zu lassen oder sie umgehend abzufedern.

Wenn dem Arbeitnehmer eine Kündigung ausgesprochen werden muss, dann fühlen sich die Betroffenen nicht selten zu Unrecht behandelt oder sehen die Kündigungsgründe als nicht angemessen an. Um in diesem Punkt eventuelle Racheakte zu verhindern, steht der Outplacement-Berater dem Betroffenen zur Seite, wovon selbstverständlich auch das Unternehmen profitiert, denn Computerabstürze, Datenklau oder die Weitergabe von Betriebsinterna könnten dem Unternehmen einen großen wirtschaftlichen Schaden zufügen.

Arbeitnehmer fühlt sich aufgefangen

Da Outplacement bereits dann beginnt, wenn das erste Trennungsgespräch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geführt wird, wird auch ein Motivationsverlust bis zum Ablauf der Kündigungsfrist verhindert. Konkret bedeutet dies, dass sich der betroffene Arbeitnehmer nicht im Stich gelassen, sondern aufgefangen fühlt, so dass er bis zum Ablauf seines Arbeitsvertrages noch mit gleichbleibender Produktivität dem Unternehmen erhalten bleibt. Dies hat für das Unternehmen den Vorteil, dass der gekündigte Mitarbeiter nicht freigestellt werden muss oder dieser gar bis zum Vertragsablauf aufgrund von Krankheit dem Unternehmen fern bleibt.

Outplacement ist für Unternehmen sinnvoll

Abschließend muss festgestellt werden, dass sich Outplacement für jedes Unternehmen sinnvoll und empfehlenswert darstellt. Auch die Kosten für eine solche Beratung dürfen keinesfalls als negativ angesehen werden, denn Imageschäden, langwierige Rechtsstreitigkeiten oder gar ein Produktions- und Motivationsverlust, sorgen unter Umständen für weitaus höhere Kosten. Outplacement sorgt somit für eine effiziente und ergebnisorientierte Investition.

Bild: pixabay.com

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