Die regionale Wirtschaft muss sich digitalisieren

Die deutsche Wirtschaft muss sich stärker auf ihre „Informatisierung“ einrichten, um langfristig ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Der globale Trend zu ‚Industrie 4.0‘, also die weltweite Vernetzung praktisch aller industriellen Produkte und Prozesse, findet mit oder ohne die deutschen kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) statt – aber besser mit!“, spitzt ein Wissenschaftler der Hochschule Aschaffenburg die Lage zu. Fünf Handlungsempfehlungen für die Wirtschaft sollen helfen: 

Historische Dimension der Digitalisierung

1. Die Firmenleitungen müssen erkennen, dass die derzeitige digitale Revolution in ihren Ausmaßen historisch vergleichbar ist mit anderen industriellen Revolutionen (sogenannten Kondratieff-Zyklen) und daher höchste Aufmerksamkeit benötigt. Hierzu gehört die Benennung von Mitarbeitern, die sich um diesen Wandlungsprozess kümmern, das notwendige Know-how ins Unternehmen bringen und firmenspezifische Projekte in Richtung „Industrie 4.0“ ins Leben rufen.

Flexible Produktion

2. Die Flexibilisierung der Produktion hat höchste Priorität. Die Schwankungsintensität der Absatzmärkte steigt in allen Bereichen und die fortschreitende Individualisierung der Gesellschaft verlangt in der Fertigung in immer mehr Branchen nach einer „Individualproduktion“ mit der „Losgröße 1“.

Qualifikation und Motivation

3. Die Aufgaben der Produktions- und Wissensmitarbeiter wachsen immer stärker zusammen. Daher fällt der Qualifikation und Motivation der Beschäftigten eine Schlüsselrolle für die erfolgreiche Flexibilisierung der Fertigung sowie die Vernetzung der Produkte und Prozesse zu.

Sicherheit

4. Die Sicherheit ist ein erfolgskritischer Faktor für Industrie 4.0. Angesichts der steigenden Komplexität der Systeme genießt die Sicherheitsdebatte einen hohen Stellenwert. Sie muss von der Wirtschaft pro-aktiv geführt werden und die Unternehmen müssen Sicherheit inhärent in ihre Prozesse und Produkte aufnehmen.

Standards

5. Einheitliche Standards und Referenzarchitekturen bilden eine wichtige Grundlage für jedwede Fortschritte der „Industrie 4.0“. Die Vernetzung findet weltweit statt und es wird auf Dauer auch für regional ausgerichtete Fertigungsbetriebe unumgänglich sein, sich an international gültigen Standards zu orientieren.

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