Das Internet als Jobvermittler

Social Media Recruiting

Social Media Recruiting mit Facebook

Social Media überflügelt die Printmedien

Wer Stellen frei hat oder Arbeit sucht, geht ins World Wide Web: Fast jede zweite Vakanz wird inzwischen über das Internet besetzt – so ein Ergebnis der aktuellen Studie „Recruiting Trends“ des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) in Bamberg. Personaler präferieren demnach Ausschreibungen auf der Homepage des eigenen Unternehmens und in Online-Stellenbörsen. Andere Optionen sind die Hilfe der Bundesagentur für Arbeit und Mitarbeiterempfehlungen. Auf der Rangliste der Rekrutierungswege nach vorne gerückt sind Facebook, XING & Co.: Erstmals überflügelt Social Media die Printmedien.

Eigene Mitarbeiter zu Botschaftern machen

Die sozialen Netzwerke sind nach Ansicht von Bénédicte Autem, Vorsitzende der Geschäftsführung von USG People Germany, ein wichtiger Baustein des Employer Branding und damit ein indirektes Rekrutierungsinstrument. Denn Jobsuchende nutzen die sozialen Netzwerke zur Orientierung und Information. „Sehr gute Effekte erzielen Unternehmen, denen es gelingt, die eigenen Mitarbeiter zu Botschaftern zu machen“, sagt Autem. Die Mitarbeiter loben ihren Arbeitgeber im Netz, beschreiben ihn als vorbildlich und stellen zum Beispiel besondere Aktionen vor.

Personalvermittlung bleibt ein wichtiger Kanal

Dennoch ersetzen soziale Medien bei der Personalsuche nicht die klassischen Wege einschließlich Personalvermittlung. Denn professionelle Personalvermittler achten zum Beispiel bei der Kandidatenauswahl darauf, welcher Bewerber fachlich und menschlich zum Unternehmen passt und umgekehrt. Sie klären vorab Dinge ab, die dem Kandidaten am Herzen liegen und begleiten den gesamten Rekrutierungsprozess bis zum Vertragsabschluss. Für Kandidat und Unternehmen bedeutet dies: passgenaue Vermittlung, weniger Frust. „Das kann kein virtuelles Netz bieten“, sagt Autem.

Social Media Recruiting braucht klare Ziele 

Darüber hinaus ist das Netzwerken im WWW zeit-, kosten- und personalintensiv. Werden Personalverantwortliche oder Chefs selbst aktiv, sind wertvolle Kapazitäten gebunden – das kann vor allem kleinen und mittleren Unternehmen Probleme bereiten. „Social Media ist harte Arbeit. Es erfordert auf Unternehmensseite zum Beispiel Verantwortliche und klare Spielregeln“, sagt Professor Tim Weitzel, der für die Studie „Recruiting Trends“ regelmäßig mit Monster.de die Personalbeschaffung in den Top-Unternehmen in Deutschland analysiert. Hinzu komme Know-how für den professionellen Umgang mit den schnelllebigen Medien. Das bewältigt nicht jede Firma. „Aber auch dann haben es Unternehmen schwer, direkt über diesen Kanal Leute zu finden“, meint Weitzel. Er warnt vor der Annahme, Social Media ohne klare Ziele und Zielgruppenkenntnis bringe einem Unternehmen nennenswerte Rekrutierungserfolge.

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