„Performance Support“ mit Schulungsvideos – die 5 wichtigsten Gründe dafür

Ein Schulungsvideo der Pink University entsteht

Ein Schulungsvideo der Pink University entsteht

Schulungsfilme als Treiber der digitalen Transformation des Wissens

von Leo Molatore, Pink University, München

Das Thema „Digitalisierung“ und „Industrie 4.0“ ist allenthalben ein Dauerbrenner. Zu Recht: Es gilt als unstrittig, dass es für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen eine zentrale Rolle spielt, ob ihnen eine Digitalisierung sämtlicher interner Informationsprozesse glückt.

Und das gilt natürlich auch für die Weiterbildung – und auch hier haben die verantwortlichen Personalentwickler und Geschäftsführungen begonnen, umzudenken. „Wieder einmal verändert das Internet die Spielregeln. Diesmal trifft es den Bildungsmarkt, der sich ein völlig neues Gesicht gibt“, konstatiert die Beratungsgesellschaft Roland Berger in ihrer 2014 erschienenen Studie „Unternehmen lernen online. Corporate Learning im Umbruch“. Die Richtung ist klar: Die Weiterbildung wird kurzfristiger, flexibler und selbstgesteuerter.

Während früher Weiterbildung meist bedeutete, dass Mitarbeitern bestimmte Schulungen in langfristiger Planung „zugeteilt“ wurden und aufwändige, mehrtägige Schulungsmaßnahmen in teuren Tagungshotels vor allem als Incentive galten, wovon meist nur die Führungskräfte profitierten, wird dies der heutigen Arbeitswelt nicht mehr gerecht. Heute brauchen alle Angestellten eine wirksame und sofort verfügbare Unterstützung bei ihrer täglichen Arbeit. „Performance Support“ lautet das neue Schlagwort – also Tools, welche den Mitarbeitern jederzeit hochwertigen Wissens-Input zur Verfügung stellen und sie damit bei ihrer Arbeitsleitung unterstützen.

Und so sieht ein fertiges Schulungsvideo im Player aus

Und so sieht ein fertiges Schulungsvideo im Player aus

Besonders gut dafür geeignet sind professionelle Videotrainings: Wie eine Studie des MMB-Instituts und Haufe zeigte, wandten 38% aller deutschen Konzerne und 40% aller mittelständischen Unternehmen bereits 2014 videobasierte Lernformate für die Weiterbildung an. In Zukunft planen dies sogar 78% aller KMU und 79% aller großen Unternehmen.

Hier die wichtigsten Gründe, warum Performance Support mit Schulungsfilmen ein wichtiger Trend ist:

  1. Ich weiß am besten, was ich lernen muss“ – Warum Videolearning on demand sofort und nachhaltig wirkt

Der Wissensbedarf der einzelnen Mitarbeiter ist so individuell wie die Mitarbeiter und ihre Aufgaben selbst. Und jeder kennt seine individuelle Wissenslücken am besten. Braucht der eine fachliches Know-how, wie er im nächsten Monat gut vorbereitet mehrere Mitarbeitergespräche führen soll, steht bei seiner Kollegin vielleicht schon Anfang nächster Woche eine sehr wichtige Präsentation vor Kunden an, weswegen sie sehr kurzfristig Tipps gegen ihre Nervosität und für ein souveränes, stukturiertes Auftreten benötigt. Eine jederzeit verfügbarer Wissenspool, der aus didaktisch und inhaltlich hochwertigen Schulungsfilmen besteht, schafft hier sofort und punktgenau Abhilfe.

Außerdem weiß jeder am besten, wie und in welcher Geschwindigkeit er oder sie am besten lernen kann – auch das wird durch Videolearning ermöglicht. Mikrointeraktivität, also das beliebige Vor- und Zurückspringen im Video, das Anfertigen von Notizen und die eigene Wahl des Lerntempos sowie Makrointeraktivität (die klare Gliederung des Lernstoffs, Kapitelüberschriften und die Definition des jeweiligen Lernziels) fördern erwiesenermaßen wesentlich den nachhaltigen Lernerfolg.

Quelle zur Vertiefung: Blog-Artikel „Mikrointeraktivität und Makrointeraktivität erhöhen die Behaltungsleistung“ von Wolfgang Hanfstein, in: Wissen in Bewegung.

  1. Ich brauche jetzt sofort eine Lösung!“ – Warum der unmittelbare Bedarf der stärkste Motivator ist

Früher stellten sich Personalentwickler nicht selten die Fragen: Sind meine Mitarbeiter eigentlich motiviert für eine Schulungsmaßnahme, zu der ich sie schicken will? Und bleibt das Wissen überhaupt langfristig hängen?

Beim Performance Support spielen diese Fragen keine Rolle mehr. Denn nichts motiviert einen Menschen so stark zum Lernen wie ein ganz konkreter, individueller Wissens-Bedarf. Und dass dieses Wissen dank Performance Support auch zeitnah in die Praxis umgesetzt und am konkreten Fall angewandt wird, wirkt sich sehr positiv auf die Behaltensleistung aus.

  1. Bitte ein Video!“ – Warum jeder Online-Schulungsfilme gerne nutzt

Alle lieben Filme – dieser positive Umstand führt dazu, dass so gut wie niemand „Berührungsängste“ hat, wenn es um Schulungsvideos geht. Diese gehören zu den technologisch besonders niederschwelligen Angeboten – die Anwender müssen nur auf Play drücken und los geht’s. Dazu kommt, dass Schulungsfilme mit Audio, Text und Bewegtbild mehrerer Sinne beim Lerner anspricht und Wissens dadurch besonderes intuitiv vermittelt werden kann. Nicht zuletzt ist guter Videolearning-Content auch unterhaltsam und kurzweilig. So ist es wohl auch zu erklären, dass Lernen mit Videos sich stark in den Unternehmen etabliert, siehe die oben erwähnte Studie.

In der Lernumgebung der Pink University lassen sich u.a. die einzelnen Weiterbildungs-Videos direkt anwählen, Notizen erstellen, Lernfragen lösen und Arbeitsmaterialien herunterladen

In der Lernumgebung der Pink University lassen sich u.a. die einzelnen Weiterbildungs-Videos direkt anwählen, Notizen erstellen, Lernfragen lösen und Arbeitsmaterialien herunterladen

  1. Endlich hab ich’s kapiert!“ – Was Schulungsfilme zum unschlagbaren Lern-Tool macht

Schulungsvideos können aus einer großen Vielfalt an Methoden und Formaten bestehen, wodurch sich so viele Möglichkeiten zum Wissenstransfer bieten wie bei keinem anderes Lehr- bzw. Lernmittel. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Komplexe Zusammenhänge, komplizierte Theorien oder Zusammenhänge können beispielsweise mit Erklärgrafiken, oder Animationen erläutert werden. Schauspieler zeigen, wie schwierige Verhandlungssituationen in der Praxis aussehen und bewältigt werden können. Know-how zu Software-Anwendungen wird im Screencast-Format, bei dem man die Bedien-Schritte in der geöffneten Software sieht, während der Sprecher aus dem Off erläutert, sehr anschaulich vermittelt.

  1. Lernzeit ist Arbeitszeit!“ – Wie man die richtigen Rahmenbedingungen fürs Digital Learning schafft

Um erfolgreiches Performance Support per Videotrainings zu schauen ist die Schaffung eines positiven Lernklimas wichtig. Das Schauen von Schulungsvideos im Büro darf nicht etwa ein Geschmäckle einer „Arbeitsverweigerung“ bekommen, sondern ganz im Gegenteil muss klar werden: sich Job-relevantes Wissen anzueignen, ist Teil des Jobs. Dieses Signal muss von der Geschäftsführung ganz unmissverständlich gesendet werden!

Eine Kultur des eigenverantwortlichen Lernens muss also nicht nur ermöglicht, sondern nachdrücklich gefördert werden. Ein schönes positives Beispiel dafür ist der „adidas Learning Campus“, womit der Sportartikel-Hersteller in Sachen innovative, digitale Lernformen eine Vorreiter-Rolle einnimmt. Dort wird der Slogan gelebt: „working is learning and learning is working“.

Aber auch Lernende sollten an Kollegen und Chefs signalisieren: Bitte nicht stören, ich lerne! Dafür reicht häufig schon ein Post-it an der Bürotür oder das Aufsetzen der Kopfhörer, um dem Schulungsfilm konzentriert folgen zu können.

An der Entstehung eines professionellen Videotrainings ist neben dem Dozenten ein großes Film- und Redaktions-Team beteiligt

An der Entstehung eines professionellen Videotrainings ist neben dem Dozenten ein großes Film- und Redaktions-Team beteiligt

Vom Seminar-Zuteiler zum Wissens-Bereitsteller – warum sich die Rolle der Personalentwickler gerade stark wandelt

Die derzeitigen Umwälzungen im Bereich Weiterbildung durch E-Learning führen dazu, dass aus den Personalentwicklern immer stärker „Learning Consultants“ werden, die Wissen bereitstellen, Lernumgebungen gestalten und Lernprozesse begleiten. Und damit ist allen geholfen: Den Mitarbeitern, weil sie punktgenau, kurzfristig und in Eigenregie lernen können und den Unternehmen, weil durch einen guten Performance Support die Arbeitsleitung effektiv gefördert wird.

Zur Vertiefung des Themas:

Lernen statt Lehren: Wie neue Medien durch ihre „On-Demand“-Verfügbarkeit die betriebliche Weiterbildung effizienter machen“ von Wolfgang Hanfstein, erschienen 2014 im Jahrbuch Bildungs- und Talentmanagement 2014, Deutscher Bildungspreis, TÜV SÜD Akademie Gmbh und EuPD Research Sustainable Management GmbH, hier online und hier als pdf abrufbar.

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