Nachhilfe auf Knopfdruck: Lernportale für Kinder (7/8)

Lerncomputer für Zuhause, Smartphone in der Schule – dass schon Kinder im Vor- und Grundschulalter regelmäßig online sind, ist keine Seltenheit mehr. Dementsprechend wächst der Markt für kindgerechte Online-Anwendungen. Auch Vokabeln lernen die Kleinen inzwischen lieber per App. Wir stellen drei beliebte Plattformen vor.

LernCoachies, Scoyo und Sofatutor sind das, was Babbel und Co. für Erwachsene sind: Lernplattformen, die den Stoff auf unterhaltsame Art und Weise vermitteln. Im Gegensatz zu ihren Konkurrenten richten sie sich jedoch ausschließlich an Kinder (Ausnahme: Sofatutor auch an Studenten, siehe unten) und bieten nicht nur Hilfestellungen in Fremdsprachen, sondern in allen gängigen Fächern an. Ein Prinzip, dass Eltern entlasten soll, sowohl auf nervlicher als auch finanzieller Ebene: Zwar kosten die Online-Kurse Gebühren, diese sind aber bei weitem nicht mit den Kosten eines Nachhilfelehrers vergleichbar.

LernCoachies – Schulbuchverlag meets Onlinewelt

Die seit Frühjahr 2011 existierende Seite ist ein ergänzendes Angebot des Cornelsen Verlages. Dabei werden hauseigene Lehrbücher um multimediale Inhalte, wie Videos, interaktive Arbeitsblätter und Tests, bereichert. Vertreten sind die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik von Klasse 3 bis 7. Pro Monat und Fach fallen monatlich etwa 10 Euro Nutzungsgebühr an, bei längerer Abolaufzeit und/oder mehreren Fächern wird ein entsprechender Rabatt gewährt.

Scoyo: Zeichentrickwelten aus der Hansestadt

Die Scoyo GmbH hat ihren Sitz in Hamburg und bezeichnet sich selbst als „Deutschlands Nr. 1 Lernplattform für Kinder“. Angesprochen werden die Klassen 1 bis 7. Dabei werden nicht nur die drei Hauptfächer, sondern auch die Naturwissenschaften sowie das Fach Kunst bedient. Scoyo entführt die Kinder in bunte Zeichentrickgeschichten, in denen sie im Kontext kleine Aufgaben lösen müssen. Preislich dürfte das Angebot etwa im Mittelfeld liegen: 15 bis 25 Euro pro Monat verlangt das Portal, je nachdem, welche Abolaufzeit man wählt. Wichtig: Es gibt einen eigenen Elternbereich, in dem der Lernfortschritt des Kindes nachvollzogen werden kann.

Besticht mit großer Auswahl: Sofatutor

Mit Angeboten für 18 Schulfächer bis zur Oberstufe sowie sechs Studienrichtungen dürfte die Sofatutor GmbH aus Berlin allen Wünschen gerecht werden. Angeboten wird eine Kombination aus Lernvideos, interaktiven Übungen und Arbeitsblättern. Ergänzt wird der Kurs durch einen sogenannten „Hausaufgaben-Chat“, bei dem die Schüler einen Lehrer um Hilfe bitten können. Darüber hinaus gibt es optional die Möglichkeit, Online-Nachhilfe in Anspruch zu nehmen. Zu den Gebühren macht das Lernportal jedoch keine konkreten Angaben. Man erfährt lediglich, dass die Kurse mit 20 bis 100 Euro pro Monat zu Buche schlagen. Für eine vollständige Preisübersicht ist eine Registrierung notwendig.

Fazit
Onlinelernportale für Schüler stellen sicherlich eine interessante Alternative zu dem klassischen Nachhilfemodell dar. Jedoch konzentrieren sich diese ausschließlich auf lernschwache und unmotivierte Schüler. Wissbegierige und motivierte Kinder sollten daher lieber zu Duolingo und Co. greifen. Reine Sprachplattformen für Kinder sucht man in Deutschland nämlich vergeblich.
Auffällig ist außerdem, dass lediglich LernCoachies als Angebot des renommierten Schulbuchverlages Cornelsen Angaben zum genauen pädagogischen Konzept hinter den Übungen macht. Bei Scoyo und Sofatutor werden die Eltern hingegen nach dem Motto „Nur das Beste für mein Kind“ massiv umworben, damit sie ein Abo abschließen. Verlassen sollte man sich jedoch auf keinen Fall auf diese großmundigen Versprechen, denn jedes Kind lernt anders. Ein Lernerfolg ist somit nicht garantiert, ebenso wenig wie bei der klassischen Nachhilfe.

Text: Ann-Kathrin Bertenrath. Beitragsbilder: Children at school © Lucélia Ribeiro unter CC BY-SA 2.0 | Screenshots © Cornelsen Schulverlage GmbH | Scoyo GmbH | Sofatutor GmbH, teilweise zugeschnitten.

Unsere Artikelreihe „Sprachen lernen“:

  1. Sprachen lernen – so klappt es ohne Frust
  2. Eine Sprache lernen mit…Nemo
  3. Eine Sprache lernen mit…Bravolol
  4. Eine Sprache lernen mit…Duolingo
  5. Eine Sprache lernen mit…Babbel
  6. Eine Sprache lernen mit…Busuu
  7. Nachhilfe auf Knopfdruck: Lernportale für Kinder
  8. Auf einen Blick: Das bringen Sprachenapps

Autor: Ann-Kathrin Bertenrath

Ann-Kathrin Bertenrath studiert Medienmanagement an der Hochschule Mittweida und ist nebenbei journalistisch tätig. Am liebsten schreibt sie über die digitalen Medien.

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  1. Pingback: Sprachen lernen - so klappt es ohne Frust (1/8) - gehirnonline.de

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