Der Weihnachtsmann im Helikopter – witzige und skurrile Bräuche rund um Weihnachten

busuu_sprachen_lernenDie Engländer schmücken sich für das Weihnachtsfestmahl gerne mit Papierkronen, die Spanier hoffen auf den Millionengewinn aus der Weihnachtslotterie und in Brasilien fliegt der Nikolaus schon mal Hubschrauber. Die Online-Community zum Sprachenlernen busuu hat witzige und skurrile Fakten und Gebräuche aus den Ländern der busuu-Sprachen zusammengetragen: Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Russisch, Polnisch, Türkisch, Arabisch, Japanisch und Chinesisch. Und ist auf der Suche nach Bräuchen und Traditionen aus Ihrer Gegend. Hätten Sie’s gewusst?

Englisch

In den USA und in UK trägt man in der Weihnachtszeit mitunter so genannte Christmas Jumpers, das sind sehr geschmacksspezifische Pullover mit weihnachtlichen Motiven wie lustig dreinschauenden Rentieren oder bemützten Pinguinen. Auch das Weihnachtsessen erinnert in England ein bisschen an Karneval: An der Tafel tragen die Gäste bunte Papierhütchen und lassen Luftballons platzen. Außerdem gucken die Briten an Weihnachten gerne fern und schaffen so manchen Zuschauerrekord. Sehr beliebt ist die Weihnachtsansprache der Königin. In Irland verkleiden sich die Kinder am 26. Dezember, dem St. Stephen’s Day, als „The Wren Boys“, was so viel heißt wie die „Zaunkönig-Jungs“ und ziehen um die Häuser, um Geld und Süßigkeiten zu sammeln.

Spanisch

Die Spanier läuten Weihnachten mit einer riesigen Weihnachtslotterie ein, die als größte der Lotterie der Welt gilt, und am 22. Dezember im Fernsehen übertragen wird. Die meisten Spanier sitzen an diesem Morgen vor dem Fernseher; gespannt, ob sie Millionäre geworden sind. Gelost wird auch am 24. Dezember, der „Noche Buena“. Nach dem Abendessen im Kreis der Familie werden aus einer „Urne des Schicksals“ kleine Geschenke, aber auch Nieten verlost. Traditionell sind auch die reich geschmückten Krippen. Eine der wichtigsten Krippenfiguren in Katalonien ist “el Caganer”, der “Scheißer”, der, etwas abseits vom Jesuskind, mit heruntergelassenen Hosen, sein Geschäft erledigt. In Mexiko werden mit Freunden und Familie die „Psadas“ gefeiert. Dabei handelt es sich um farbenfrohe Umzüge, bei denen die Suche Maria und Josefs nach einer Herberge nachgestellt wird. Für die Kinder werden an den Zimmerdecken mit Früchten und Süßigkeiten gefüllte und liebevoll dekorierte Pappmachéfiguren aufgehängt, die Piñatas, die es mit zugebundenen Augen zu zerschlagen gilt.

Französisch

Der Höhepunkt des französischen Weihnachtsfestes ist – wer hätte anderes erwartet – der Weihnachtsschmaus: La Reveillon mit Muscheln, Hummer, Austern, Ente, Gemüse, Gänseleber- und allen möglichen Pasteten, sowie einem spektakulären Dessert, „la Bûche de Noël“, einem Schokoladen-Buttercremekuchen in Form eines Baumstammes. Der französische Weihnachtsmann heißt Pèrè Noel. Er schlüpft durch den Kamin und legt den Kindern Geschenke in die geputzten Stiefel.

Italienisch

In manchen Teilen Italiens findet die eigentliche Bescherung erst am 6. Januar, am Dreikönigstag, statt. Der Legende nach, hat die Hexe Befana an Heilig Abend den Stern von Bethlehem verpasst und ist daher in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf der Suche nach dem Jesuskind. Sie fliegt auf einem Besen von Haus zu Haus und bringt den braven Kindern Geschenke und den unartigen ein Stücke Kohle.

Portugiesisch

In Brasilien ist selbst der Weihnachtsmann extrovertiert: Papa Noel landet mit einem Helikopter im Maracanã -Stadion in Rio de Janeiro und verteilt Geschenke. Drumherum wird laut, lustig und mit Feuerwerk gefeiert. In den Familien geht es besinnlicher zu. Da die meisten Brasilianer katholischen Glaubens sind, darf die traditionelle Christmette an Heiligabend nicht fehlen. Bescherung gibt es erst nach der Mitternachtsmesse. In Portugal werden statt der bei uns beliebten Weihnachtsbäume in den Wohnzimmern häufig traditionelle Krippen aufgestellt. Diese findet man auch in portugiesischen Kirchen: Landschaften aus der Umgebung werden aufwändig nachgebaut, mit realen Ortschaften, Menschen und Figuren.

Polnisch

Das weihnachtliche Festmahl wird in Polen erst eingenommen, wenn der erste Stern am Himmel leuchtet. Serviert werden keine üppigen Speisen, wie Braten oder Würste, es gibt meistens Fisch und dazu Gemüse. Dieser Brauch soll im größtenteils katholischen Polen daran erinnern, dass in der Zeit vor der Reformation der 24. Dezember ein Fastentag war. Auch decken die Polen immer ein Gedeck mehr auf als nötig, für den Fall, dass ein überraschender Gast zum Weihnachtsmahl kommt. Nach dem Essen werden traditionell die Weihnachtsoblaten gebrochen und geteilt. In Polen sind diese eckig und mit kleinen Bildchen verziert.

Russisch

Einer der berühmtesten Weihnachtsexporte kommt aus Russland: Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Ballett „Der Nussknacker“ handelt von einem Mädchen namens Mascha, das am Weihnachtsabend von ihrem Patenonkel Drosselmeyer einen Nussknacker geschenkt bekommt und in der Nacht davon träumt. Es wird in aller Welt gerne in der Weihnachtszeit aufgeführt. Die Russen feiern Weihnachten erst am 7. Januar. Dieser Tag entspricht nach dem julianischen und gregorianischen Kalender dem 25. Dezember. Die Geschenke bringt „Väterchen Frost“.

Türkisch

Zwar feiern die meisten Türken aufgrund ihrer muslimischen Religion kein Weihnachten, aber der Nikolaus ist dennoch eine wichtige Figur für sie. Denn er soll im 4. Jahrhundert in Anatolien gelebt haben, als Bischof von Myra. Im Türkischen wird der Nikolaus „Noel Baba“ oder „Väterchen Weihnacht“ genannt.

Chinesisch

In China wird aufgrund der laizistischen Tradition kein traditionelles Weihnachten gefeiert. Aber die kommerzialisierte Form mit üppiger Weihnachtsdekoration und Lichterflut nach westlichem Vorbild hat längst im Straßenbild Einzug gehalten. Dass die weihnachtliche Farbe „Rot“ nicht nur die Farbe des Kommunismus ist, sondern in China auch für Glück steht, dürfte die Freude am weihnachtlichen Dekorieren noch unterstützen.

Japanisch

In Japan ist die kommerzielle Variante des Weihnachtsfestes sehr populär. Kaufhäuser schmücken ihre Auslagen mit Weihnachtsschmuck, Mistelzweigen und künstlichen Tannenbäumen – echte wären zu teuer. Der „Hoteiosho“, japanischer Weihnachtsmann und Krampus in Personalunion, bringt mittlerweile auch vielen Nicht-christlichen japanischen Kindern Weihnachtsgeschenke.

Arabisch

Auch in arabischen Ländern feiern Menschen mit christlicher Religion Weihnachten:
Im Irak entzünden die Christen an Heiligabend vor ihren Häusern Freudenfeuer aus getrockneten Dornen. Brennen diese vollständig nieder, soll dass der Familie Glück bringen. Im Libanon gibt es den Brauch, die Krippen mit selbst gezogenen Pflanzen zu schmücken. Dafür pflanzen libanesische Christen circa zwei Wochen vor Weihnachten Erbsen-, Bohnen-, Linsen- oder Weizensamen in Wattebäuschchen.

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