Eine Sprache lernen mit…Bravolol (3/8)

Kann Lernen Spaß machen? Ja – man muss nur wissen, wie. Diesmal präsentieren wir im Rahmen unserer Reihe „Sprachen lernen“ eine Appserie, bei der der Unterhaltungsfaktor nicht zu kurz kommt. Gestatten: Bravolol.

Liebevoll gestaltete kleine Bildchen, ein ansprechendes Design und übersichtliche Themengebiete – die Apps von Bravolol dürften nicht nur Schüler begeistern. Das Üben gestaltet sich nach dem bewährten Prinzip des Lesens, Hörens und anschließenden Nachsprechens.

Die Idee dahinter

Bravolol ist ein chinesisches Unternehmen mit Sitz in Hongkong. Gegründet wurde es im Jahr 2011 von den beiden Entwicklern Winson Siu und Terry Chu. Ihr Ziel: Beweisen, dass Sprachenlernen alles andere als langweilig ist – wenn es abwechslungsreich und unkompliziert ermöglicht wird. Und genau dies scheint mit ihren Apps gelungen. Derzeit werden 18 Sprachen bedient, unter den Klassikern wie Englisch und Französisch finden sich auch Exoten wie Hindi und Thai. Jede Sprache gibt es zum einen als Lernapp und dann, als externe App, nochmal als Wörterbuch. Das kommt an: Das Unternehmen verzeichnet über 30 Millionen Downloads aus 200 Ländern.

So geht’s

Wer die App zum ersten Mal öffnet, dürfte überrascht sein. Denn für eine App aus dem Bereich Bildung ist Bravolol erstaunlich bunt gestaltet. Von unten schwebt ein roter Papagei auf einem Ast nach oben und präsentiert die verschiedenen Themengebiete der App. Diese sind nach den unterschiedlichen Gesprächssituationen geordnet, wie „Gruß“, „Einkaufen“ oder auch „Notfall“. Jedes der Kapitel wurde mit einer kleinen Illustration verbildlicht. Am unteren Bildschirmrand recken sich saftige Grashalme empor. Ein Baumstamm verweist beim Antippen auf das dazugehörige Wörterbuch, ein zweiter bittet um eine Bewertung im AppStore. Man bemerkt schnell, dass sich die Entwickler bei der Gestaltung der App wirklich Mühe gegeben haben. Wüsste der User nicht, dass es sich um eine Sprachen-App handelt – er könnte sie genauso gut für ein Spiel halten.
Spielerisch, aber leider ohne Bilder geht es auch in den Untermenüs der Applikation zu. Zunächst wird eine Liste mit themenrelevanten Wendungen auf Deutsch angezeigt. Berührt man eine von ihnen, klappt die App eine Zeile aus und zeigt die jeweilige Entsprechung in der Fremdsprache an. Es besteht die Möglichkeit, sich den Ausdruck vorsprechen zu lassen oder aber seine eigene Aussprache zu trainieren, indem man sich selbst aufnimmt und dies dann mit der vorhandenen Sprachdatei abgleicht.
Um das Geübte zu festigen, kann man schwierige Wendungen als Favorit markieren. Daraufhin erscheint kurz der Papagei groß auf dem Display, dieser setzt sich anschließend auf den kleinen Stern neben dem Ausdruck. Die Favoriten erscheinen dann in einer separaten Liste und ermöglichen eine sinnvolle Wiederholung des Gelernten.

Vorzüge Nachteile
Ansprechende und unterhaltende Aufmachung Keine Verbildlichung einzelner Wendungen
Sehr klare Menüführung Kleiner Wortschatz
Einfache Lernkontrolle möglich

Fakten

  • Kosten:

Light Version: kostenlos, mit Werbung

Full Version: einmalig 4,99 €, ohne Werbung und mit mehr Themengebieten, u.a. „Unterkunft“ und „Uhrzeit“

  • Plattformen:

nur Smartphone/Tablet, keine Desktop-Verwendung möglich

  • Betriebssysteme:

iOS und Android

Bravolol.com

Fazit

Bravolol ist perfekt für alle, denen der Spaßfaktor beim Lernen nicht fehlen darf, denn durch das schöne Design dürfte sich auch der Unmotivierteste angesprochen fühlen. Die einfache Handhabung ermöglicht eine kontinuierliche, auf den eigenen Lernrhythmus angepasste Aneignung der wichtigsten Alltagswendungen der jeweiligen Frendsprache. Etwas schade ist jedoch die fehlende Ansprache der visuellen Ebene beim Lernen. Außerdem ist die App durch den relativ kleinen Wortschatz lediglich als Einstieg in die Sprache oder zur Urlaubsvorbereitung geeignet.

Text: Ann-Kathrin Bertenrath. Beitragsbilder: Screenshots Bravolol, teilweise zugeschnitten.

Unsere Artikelreihe „Sprachen lernen“:

  1. Sprachen lernen – so klappt es ohne Frust
  2. Eine Sprache lernen mit…Nemo
  3. Eine Sprache lernen mit…Bravolol
  4. Eine Sprache lernen mit…Duolingo
  5. Eine Sprache lernen mit…Babbel
  6. Eine Sprache lernen mit…Busuu
  7. Nachhilfe auf Knopfdruck: Lernportale für Kinder
  8. Auf einen Blick: Das bringen Sprachenapps

Autor: Ann-Kathrin Bertenrath

Ann-Kathrin Bertenrath studiert Medienmanagement an der Hochschule Mittweida und ist nebenbei journalistisch tätig. Am liebsten schreibt sie über die digitalen Medien.

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