Eine Sprache lernen mit…Babbel (5/8)

E-Learning, made in Germany: Babbel ist momentan in aller Munde und dürfte hierzulande die bekannteste Sprachenapp sein. Doch ist dieser Hype gerechtfertigt? Wir haben den Dienst auf Herz und Nieren geprüft.

Die Idee dahinter

Babbel ist ein Angebot der Lesson Nine GmbH, einem Softwareunternehmen aus Berlin. 2007 gegründet, beschäftigt die Firma um Geschäftsführer Markus Witte inzwischen rund 400 Mitarbeiter an den Standorten New York und Berlin.
Das Unternehmen setzt auf ein Lernkonzept, das dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) entspricht. Die Kurse werden von Sprachwissenschaftlern und Lehrern erarbeitet. Dabei, betont Babbel, werde auf die Lernbedürfnisse jedes einzelnen Lernenden eingegangen. Dies geschieht durch den sogenannten „Wiederhol-Manager“ – eine Funktion, die Probleme erkennen und somit individuelle Lernschwerpunkte setzen soll. Des Weiteren teilt Babbel den Stoff in überschaubare, kurze Lektionen ein, um mehr Effektivität beim Lernen zu gewährleisten. Das scheint zu funktionieren, denn der Dienst wird weltweit von mehr als einer Million Menschen genutzt und hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Bis zu 120.000 Downloads verzeichnen die dazugehörigen Apps für iOS und Android pro Tag.

So geht’s

Egal, ob Anfänger oder Fortgeschrittener – bei Babbel dürfte jeder fündig werden. 14 gängige Sprachen bietet die Plattform an. Das Lernen erfolgt auf spielerische Art und Weise, wie im Flug ist eine Lektion absolviert. Der Nutzer muss Vokabeln ihrer deutschen Übersetzung zuordnen, ihm bereits bekannte Wörter aus einem Buchstabensalat bilden sowie Dialoge vervollständigen. Dabei ist es jeweils nur eine kleine Menge an Vokabeln, die dem Lernenden präsentiert wird. Das überfordert nicht und macht Spaß. Jedes fremdsprachige Wort kann beliebig oft angehört und mit der Aufnahmefunktion nachgesprochen werden.
Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Apps lernt man bei Babbel auch etwas Grammatik im Kontext. So wird in der ersten Lektion beispielsweise auf das Siezen und Duzen von Personen eingegangen.
Wer die erste Lektion erfolgreich abgeschlossen hat, darf erst nach Abschluss eines kostenpflichtigen Abos weitermachen. Die Auswahl an Kursen ist dabei relativ groß, es gibt Aufbau-, Grammatik- und Zungenbrecherkurse. Bei Letzteren wird nur die Aussprache geübt. Diese Vielfalt ist ein klarer Pluspunkt für Babbel. So kann sich jeder das raussuchen, was er benötigt. Etwas schade ist jedoch die fehlende Aufschlüsselung der konkreten Inhalte und Themen des jeweiligen Kurses. Schließlich möchte jeder genau wissen, wofür er sein Geld ausgibt.

Vorzüge Nachteile
Abwechslungsreiche Aufgaben Monatliche Gebühr, im Vergleich zu anderen Diensten relativ teuer
Kurze Lektionen für schnelle Erfolgserlebnisse Fehlende Informationen zu konkreten Kursinhalten
Unterhaltsames und kurzweiliges Lernen

Fakten

  • Kosten:

Erste Lektion kostenlos

Ab der zweiten Lektion kostenpflichtig, vier verschiedene Abomodelle:

Ein Monat – 9,95 €

Drei Monate – 19,95 €

Sechs Monate – 33,30 €

12 Monate – 59,40 €

  • Plattformen:

Website sowie Smartphone/Tablet

  • Betriebssysteme:

Babbel.com, iOS und Android

de.babbel.com

Fazit

Die Macher von Babbel wissen definitiv, wie man eine Sprache unterhaltsam und kurzweilig vermittelt. Zumindest für Anfänger macht das Portal einen guten und lehrreichen Eindruck. Ob man für den Kurs letztendlich zahlen möchte, muss jeder selbst entscheiden.

Text: Ann-Kathrin Bertenrath. Beitragsbilder: Screenshots Lesson Nine GmbH, teilweise zugeschnitten.

Unsere Artikelreihe „Sprachen lernen“:

  1. Sprachen lernen – so klappt es ohne Frust
  2. Eine Sprache lernen mit…Nemo
  3. Eine Sprache lernen mit…Bravolol
  4. Eine Sprache lernen mit…Duolingo
  5. Eine Sprache lernen mit…Babbel
  6. Eine Sprache lernen mit…Busuu
  7. Nachhilfe auf Knopfdruck: Lernportale für Kinder
  8. Auf einen Blick: Das bringen Sprachenapps

Autor: Ann-Kathrin Bertenrath

Ann-Kathrin Bertenrath studiert Medienmanagement an der Hochschule Mittweida und ist nebenbei journalistisch tätig. Am liebsten schreibt sie über die digitalen Medien.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (No Ratings Yet)
Loading...

Leave a Reply