3. Akkreditierung eines Online-MBA

Ein Studium als Master of Business Administration (MBA) ist heutzutage eines der international bedeutsamsten Bildungsangebote. Mit seiner Hilfe kann man eine Karriere im mittleren oder oberen Management anstreben oder in einem international operierenden Unternehmen in eines der Führungsgremien aufsteigen.

Fragt man die Mitarbeiter solcher Firmen nach ihrem Studienort, fallen aus gutem Grund klingende Namen. Die wichtigsten sind weltbekannte Bildungseinrichtungen wie die Elite-Universität Harvard oder das Massachusetts Institute of Technology. Ehemals waren Studieneinrichtungen in den USA die Voreiter in MBA-Studien. Mittlerweile haben aber die europäischen Studienanbieter aufgeholt. Vor allem die britischen Studienanbieter überflügeln in der Qualität längst die USA. Ob es sinnvoll ist, sein Online-Studium in Großbritannien oder Deutschland zu absolvieren, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Viel wesentlicher ist es allerdings, ob der MBA-Studiengang akkreditiert ist. Ist er es nämlich nicht – egal, ob man nun an einer Universität oder Fachhochschule studiert oder das Studium online abschließt – bleiben Zweifel an der fachlichen Eignung des Bewerbers um einen Führungsposten. Die Qualität des MBA-Studiums steht und fällt mit der Akkreditierung. Sie sollte als eine Art Qualitätssiegel angesehen werden.

Mit der Akkreditierung wird die Qualität von MBA-Studienanbietern oder einzelnen MBA-Programmen bewertet. Die Bewertung umfasst sowohl die Studieninhalte selbst als auch den Lehrkörper und die Bildungseinrichtung. In verschiedenen Ländern finden sich auch unterschiedliche Akkreditierungen. In den USA ist die wichtigste Akkreditierungseinrichtung die Association to Advance Collegiate Schools of Business, kurz AACSB, die vom US-Erziehungsministerium anerkannt wird. Sie akkreditiert besonders Bildungseinrichtungen im Bereich Business und Accounting. Die AACSB akkreditiert weltweit arbeitende Studien-Institutionen, aber keine einzelnen Programme. An diesem Gütesiegel erkennt man also eine besonders qualifizierte Hochschule. Als Akkreditierungsinstanz blickt die AACBS auf ein hohes, wenn nicht das höchste Renommee zurück. Mehr als 500 Hochschulen weltweit wurden bereits geprüft. In Deutschland tragen nur die Universität Mannheim sowie die Leipzig Graduate School of Management das Siegel der AACBS.

In Großbritannien ist die AMBA oder Association of MBA’s mit der Bewertung von MBA-Programmen befasst. Bisher wurden etwa 90 MBA-Programme zertifiziert, zum Teil auch außerhalb Großbritanniens. Als europäisches Qualitätssiegel sind die Akkreditierungen durch die EQUIS beziehungsweise das European Quality Improvement System anzusehen. Diese Zertifizierungsstelle besteht seit 1997 und wurde vom European Foundation for Management Development installiert. Man arbeitet eng mit einer weiteren Zertifizierungsinstanz zusammen – der FIBAA, ausgeschrieben Foundation for International Business Administration Accreditation. Ihre Gründer waren fünf Wirtschaftsverbände, die im deutschsprachigen Raum operieren. Hier geht es alleine um die Bewertung von MBA-Programmen in deutschsprachigen Ländern. Möchte man also in Europa ein Online-Studium oder Studium der MBA aufnehmen, ist dieses Siegel wichtig. In einigen deutschen Bundesländern sind im Hochschulgesetz spezielle Akkreditierungen für Bachelor- oder Masterstudiengänge vorgeschrieben. Ausreichend ist hier die Akkreditierung durch die bereits erwähnte FIBAA, beziehungsweise durch eine anerkannte Akkreditierungsagentur.

Die Akkreditierung sagt aus, dass es sich um eine offiziell anerkannte Bildungseinrichtung handelt – aber ob es die Beste ist, besagt sie nicht. Studiengänge ohne eigenständige Akkreditierung sind in den Mindestanforderungen nicht ausreichend. Von einer professionellen und an internationalen Standards ausgerichteten Business-School darf man erwarten, dass sie Akkreditierungen durch die AACSB, die AMBA oder die EQUIS nachweisen kann.

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