Als das Internet vor etwa 25 Jahren für jeden Menschen zugänglich wurde, kam dies einem Quantensprung gleich. Projekte und Dienste wie Google oder Wikipedia haben das Leben und das Lernen zunehmend vereinfacht.
Das Internet hat kollektives Lernen vereinfacht und alltäglich für Millionen gemacht. Ohne das Netz und vor allem das Social Web gäbe es auch Gehirnonline.de nicht. Auf Plattformen wie unserer tragen viele Menschen viel Wissen zusammen und stellen es für andere bereit.
Doch im Internet verliert man auch leicht den Überblick. Welche Arten und Typen von Diensten gibt es und was ist eigentlich genau Social Media?
Social Media: Vom Gästebuch bis Facebook
Es gibt verschiedene Definitionen und Erklärungen, was Social Media eigentlich ist. Nicht einmal der Name ist wirklich sicher: Social Media, Web 2.0, soziale Medien oder auch Social Web sind Begriffe, die häufig austauschbar miteinander genutzt werden. Das Social Web ist vor allem ein Ort, an dem kommuniziert wird und wo Informationen ausgetauscht werden können. Das passiert über digitale Technologien wie E-Mails oder über digitale Kanäle wie Websites oder soziale Netzwerke.
Die 5 Typen der Social Media
In seinem Artikel „Vom Web 1.0 zum Web 2.0“ hat Jens Runkehl 2012 einen guten Überblick gegeben, was alles soziale Medien sind:
Blogs
Blogs sind digitale Seiten, die im World Wide Web zugänglich sind. Sie erlauben einem begrenzten Kreis an Bearbeitern das Publizieren von Artikeln und Beiträgen, die dann chronologisch rücklaufend auf der Website veröffentlicht werden. Spiegel Online oder auch Gehirnonline.de sind technisch gesehen Blogs.
Blogs können bei Lernprojekten dadurch helfen, dass sie eine feste Adresse im Internet bieten, auf der man wie bei einer Zeitung Informationen publizieren kann und durch Bearbeitung oder Einbindung von Multimedia-Inhalten veranschaulichen kann. Blogartikel sollen vor allem informieren und den aktuellen Stand zu einem Thema wiedergeben.
Social Sharing
Social-Sharing-Seiten sind Websites, welche die Einstellung von Multimedia-Inhalten erlauben. YouTube, Flickr oder iTunes zählen als Social Sharing. Vom Jazztanz-Lehrvideo bis zu wissenschaftlichen Magazinen kann man alles einstellen und es mit anderen Leuten teilen.
Der Vorteil für Lernprojekte liegt darin, dass man den eigenen Wissenstand aufzeigen kann, um anderen Menschen komprimiert wichtige Informationen weiterzugeben. Ein Tanzlehrer kann beispielsweise eine Videoreihe mit wichtigen Schrittfolgen aufzeichnen, um sie zur Verfügung zu stellen. Ein Schachlehrer kann eine Infografik erstellen und sie als Bild hochladen, um die Feinheiten einer Rochade-Taktik zu erklären usw.
Soziale Netzwerke
Die wohl bekanntesten sozialen Medien sind soziale Netzwerke wie Facebook oder Google+. Hier geht es um die Vernetzung von Einzelpersonen, Gruppen, Parteien oder auch Unternehmen. Diese Personen präsentieren sich mit einem strukturierten Profil und knüpfen Beziehungen zu anderen Menschen.
Für Lernprojekte bieten soziale Netzwerke den Vorteil, dass man sich zu einem Thema austauschen kann. Hierzu lassen sich beispielsweise auf Facebook Gruppen gründen, in denen alle Teilnehmer nahezu in Echtzeit miteinander kommunizieren können.
Wikis
Wikis sind Websites, deren Inhalte jeder Nutzer bearbeiten kann. Diese Vorgehensweise ist sehr ergebnisorientiert, da die jeweils aktuellste Variante eines Beitrags präsentiert wird. Wikis erlauben mit relativ geringen Software-Kenntnissen Websites zu erstellen oder zu bearbeiten. Das Wikipedia-Projekt zum Aufbau einer Online-Enzyklopädie ist das bekannteste Wiki.
Wikis haben einen gewaltigen Vorteil für Lernprojekte, da sie den Nutzern erlauben kollaborativ an einem Projekt zu arbeiten, wie im obigen Video gezeigt. Jeder ist eingeladen, an einem Wiki nach bestem Wissen mitzuarbeiten. Einer Studie zufolge enthält die deutschsprachige Wikipedia dadurch weniger Sachfehler als etablierte Standard-Lexika wie Brockhaus. Bei geschlossenen Projekten kann die Software entsprechend umprogrammiert werden, dass nur bestimmte Nutzer an einem Projekt mitarbeiten dürfen.
Mischformen
Es gibt noch andere Formen, die sich keiner der oben genannten Gruppen wirklich zuordnen lassen, da sie manchmal mehrere Eigenschaften erfüllen oder einen ganz eigenen Dienst darstellen. Tumblr beispielsweise ist ein Hybrid aus Mikroblog, sozialem Netzwerk und Social-Sharing-Dienst. Ebenso zählen Dienst wie reddit oder del.icio.us zu dieser Kategorie.
Für Lernprojekte bieten diese Typen einen Vorteil, wenn man nach bestimmten Nischenangeboten sucht, beispielsweise der Markierung bestimmter Eigenschaften eines Bildes (dem so genannten Tagging) oder wenn man ein Wiki mit den Eigenschaften eines sozialen Netzwerks braucht.
Social Media bietet viel Potenzial
Soziale Medien verbinden verschiedene Formen des medialen Ausdrucks miteinander und vereinheitlichen sie. Manche soziale Medien füllen dabei mehr als nur eine Kategorie aus oder lassen sich nur schwer zuordnen. Doch soziale Medien sind im Alltag angekommen und es lohnt, sich mit ihnen zu beschäftigen.
In künftigen Artikeln werden wir näher auf die einzelnen Social-Media-Typen und ihr Potenzial eingehen.
Quellen: Bild(cc)kropekk_pl/pixabay.com; Video(c)YouTube
Autor: Christian Allner
Als Schrift-Architekt hilft Christian Allner seit 2011 KMUs aus der Region Mitteldeutschland darin, Social Media besser zu verstehen. Mit verschiedenen Bildungsträgern bietet er zudem Seminare und Workshops für Unternehmen und Interessierte an. Daneben schreibt er u.a. für Selbständig in Mitteldeutschland und podcastet bei #Onlinegeister . Begeisterter Hobbykoch.